Die Eroberung der Meere

Die ausgedehnte Region des Pazifischen Ozeans, die wir heute Polynesien nennen, besteht aus einer Vielzahl von Inseln und Inselgruppen, die seit 3.000 Jahren von Siedlern aus Südostasien bewohnt werden.

Da die Inseln nur auf dem Seeweg erreicht werden konnten, waren Schiffbau und Navigation von zentraler Bedeutung. Einer der typischen Schiffstypen der Polynesier war der Katamaran, der durch das Verbinden zweier Kanus entstand. Die zueinander parallelen Rümpfe wurden mit Querbalken verbunden, das Boot hatte einen geringen Tief­gang, war schnell und stabil. Katamarane verfügten über Paddel sowie zumeist auch Segel. Die schnellsten polynesischen Katamarane konnten Geschwindig­keiten von bis zu 12 Knoten erreichen.

Katamaran

Ein Katamaran ist ein Boot mit einem einzigen Deck, das von zwei separaten, parallelen Rümpfen getragen wird. Boote mit drei Rümpfen nennt man als Tri­ma­rane. Katamarane werden in Polynesien, im Pazifik, seit Jahrhunderten eingesetzt, aber auch moderne Schiffe werden nach diesem Modell konstruiert.

Im Laufe der Jahrhunderte teilte sich die Bevölkerung Polynesiens in mehrere ethnische Gruppen auf: Maori, Hawaiianer, Tongaer, Samoaner, Tahitianer. Das Bild zeigt Maori-Segler, mit traditionellen Tattoo-Motiven im Gesicht.

Abmessungen des Rumpfes

Die Größe war abhängig vom Verwendungszweck recht unterschiedlich. Die größten Katamarane waren bis zu 40 m lang. Diese wurden haupt­sächlich für Warentransporte und längere Reisen verwendet, da sie bis zu 150 Personen befördern konnten. Bei den Kriegskatamaranen der Polynesier war die Geschwindigkeit das wichtigste Kriterium, weshalb diese schmaler waren und über keinen Mast verfügten.

Die Entwicklung
des Katamarans

Einbaum (Kanu aus einem ausgehöhlten Baumstamm)

Zweirümpfiges Kanu aus zwei aneinander befestigten Einbäumen