Der Traum vom Fliegen

Mittelalterlicher arabischer Flugapparat

Die arabische Wissenschaft des Mittelalters hat mit ihren zahlreichen großartigen Erfindungen stark zur Bereicherung
der Weltkultur beigetragen. Zu diesen zählt der Flugapparat
des arabischen Erfinders Abbas Ibn Firnas aus dem 9. Jh. Historischen Quellen zufolge soll er um 875 von einem Hügel nahe Córdoba gestartet eine beachtliche Distanz mit seinem Gleitflieger zurückgelegt haben. Die Landung misslang jedoch und der betagte, knapp 70-jährige Erfinder erlitt schwere Verletzungen. Mit seiner Erfindung war er den heute
berühmten Pionieren der Luftfahrt (wie zum Beispiel
Leonardo da Vinci und Otto Lilienthal) um Jahrhunderte
voraus.

Segel

Der Wissenschaftler Abbas Ibn Firnas konstruierte ein Holzgestell, das mit Seide bespannt war und auf dem Federn angebracht waren.

Flügel

Die Flügel hielten ihn in der Luft, sie waren leicht gewölbt, was die Stabilität während des Fluges erhöhte, da sie weniger vibrierten.

Das Segelflugzeug hat keinen Motor, daher ist es auf andere Kräfte in der Luft angewiesen. Der Auftrieb, der notwendig ist, damit das Flugzeug in der Luft bleibt, wird an den Flügeln durch die Geschwindigkeit im Verhältnis zur Luft erzeugt. Diese Geschwindigkeit kann entweder durch abwärts geneigtes Gleiten oder durch Fliegen in vertikal gerichteten Luftströmungen erreicht werden.

Wie wurde das Gerät gesteuert?

Der Erfinder war unterhalb der Mittellinie mit Gurten am Flügel befestigt. Da die Konstruktion keine Steuereinrichtung besaß, steuerte der Pilot die Richtung und Höhe des Gleiters mit den an seinen Händen befestigten Seilen.

Abbas Ibn Firnas war ein arabischer Universalgelehrter, der in Al-Andalus
lebte: Er war gleichzeitig Erfinder, Arzt,
Chemiker, Ingenieur, Musiker und Dichter. Als Konstrukteur des ersten Segel-
flugzeugs gilt er als Pionier der Luftfahrt.